Die Apotheken in Stadt und Landkreis Lüneburg sind für unser Gesundheitssystem unverzichtbar. Zunehmend haben sie aber selbst mit Problemen zu kämpfen, auf die sie zuletzt beim bundesweiten Streiktag aufmerksam gemacht haben. Vertreterinnen und Vertreter der Apotheken in der Region kamen nun zu einem Runden Tisch in Lüneburg zusammen. Der Bundestagsabgeordnete Jakob Blankenburg (SPD) hatte sie dazu eingeladen. Mit dabei waren auch der Landtagsabgeordnete Philipp Meyn (SPD) und der Bundestagsabgeordnete und Gesundheitspolitiker Dirk Ulrich-Mende (SPD) aus Celle.
Während des konstruktiven Austauschs wurden die Herausforderungen, mit denen die Apotheken konfrontiert sind, eingehend diskutiert. Insbesondere der anhaltende Trend des Apothekensterbens bereitet den Apothekerinnen und Apothekern große Sorgen. Sie betonten die Notwendigkeit einer klaren Perspektive seitens der Politik, um diesem Phänomen entgegenzuwirken.
Die Lieferengpässe bei wichtigen Medikamenten stellen nicht nur für die Apotheken, sondern vor allem für die Patientinnen und Patienten eine erhebliche Belastung dar. Die Politiker nahmen diese Problematik sehr ernst und versicherten den Anwesenden, dass sie sich verstärkt für Maßnahmen zur Verbesserung der Lieferketten einsetzen werden. Ein weiteres Thema, das von den Apothekenvertreterinnen und -vertretern angesprochen wurde, war der Fachkräftemangel in der Branche.
„Die Apotheken sind auf hochqualifiziertes Personal angewiesen, um eine angemessene Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen“, betonte Meyn während des Termins. Er machte deutlich, dass die Landesregierung in der Ausbildung der Fachkräfte bereits erste Erfolge zu verzeichnen hat: die Abschaffung des Schulgeldes für die Ausbildung der pharmazeutisch-technischen und pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PTA & PKA) in diesem Bereich. Auch Jakob Blankenburg schloss sich dem vollumfänglich an und sagte: „Der Fachkräftemangel und die Lieferengpässe sind akute Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Wir müssen klare Perspektiven schaffen und bürokratische Hürden abbauen, um den Apotheken den Rücken zu stärken und die bestmögliche Versorgung für unsere Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.“
Abschließend machten die Apothekerinnen und Apotheker aber auch deutlich, dass eine Erhöhung des Fixums in der Arzneimittelversorgung erfolgen muss. Derzeit erhalten die Apotheken pro verschreibungspflichtigem Medikament 8,35 Euro, von denen weitere Abzüge erfolgen. Die Apothekerinnen und Apotheker fordern daher zurecht, dass dieser Mechanismus angepasst und in regelmäßigen Abständen überprüft werden muss.
„Die gute Versorgung der Bevölkerung mit erreichbaren Apotheken, auch im ländlichen Raum, bleibt ein zentrales Anliegen von mir im Gesundheitsausschuss“, unterstrich der Bundestagsabgeordnete Mende. „Gerade im Hinblick auf die Demografie wird es auch in Zukunft darauf ankommen, dass Apotheken mit ihrem umfangreichen Beratungsangebot vor Ort sind. Internetapotheken können das nicht komplett auffangen“, ergänzte er. „Die Apotheken spielen eine entscheidende Rolle in unserer Gesundheitsversorgung. Ihre Sorgen und Anliegen sind uns wichtig, und wir sind fest entschlossen, Lösungen zu finden, um die Apothekenlandschaft in Deutschland zu erhalten und zu stärken“, betonten die Abgeordneten Meyn, Blankenburg und Mende einstimmig zum Abschluss des Gesprächs. Zudem vereinbarten sie, regelmäßig zu einem Austausch zusammenzukommen und über die Entwicklungen in diesem Bereich zu sprechen.